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In Deutschland ist das Spiel Sechsundsechzig (66) für zwei Spieler wahrscheinlich genau so bekannt wie Skat.
Spieler und Karten
66 wird mit einem Spiel von 24 Karten gespielt: In Norddeutschland mit französischem Bild, in Süddeutschland mit deutschem Bild.
Mit französischem Bild: As (hoch), Zehn, König, Dame, Bube, Neun (niedrig) in den Farben Kreuz, Pik, Herz und Karo.
Die Karten haben Punktwerte (Augen): das As (Daus) zählt 11, die Zehn zählt 10, der König 4, die Dame (Ober) 3, der Bube (Unter) 2 und die Neun zählt 0 Punkte.
Es spielen zwei Spieler.
Das Geben
Der erste Geber wird beliebig bestimmt. Der Geber mischt die Karten gründlich und gibt jedem Spieler 6 Karten. Die Karten können einzeln, in Zweiergruppen und in zwei Dreiergruppen gegeben werden. Dann legt er die nächste Karte, die dreizehnte, offen auf den Tisch – sie bestimmt die Trumpffarbe für dieses Spiel - und legt die übrigen 11 Karten auf diese Karte, und zwar so, daß diese Trumpfkarte nur halb bedeckt ist. Diese 12 Karten auf dem Tisch sind der Stapel oder Talon.
Der Gewinner eines Spiels gibt zum nächsten Spiel.
Das Spiel
Das Spiel der Karten gliedert sich in zwei Phasen.
Erste Phase
Der Nichtgeber spielt irgendeine Karte seiner 6 Karten aus, indem er sie offen auf den Tisch legt. Sein Gegner (der Geber) legt irgendeine Karte offen dazu. Diese beiden Karten sind ein Stich. Wenn beide Spieler dieselbe Farbe spielen, gewinnt die höhere Karte den Stich. Wenn ein Spieler einen Trumpf spielt, gewinnt die Trumpfkarte. Wenn beide Spieler keinen Trumpf spielen und zwar zwei verschiedene Farben, gewinnt der Spieler, der ausgespielt hat, den Stich.
In dieser ersten Phase braucht man die Farbe nicht zu bedienen und man ist auch nicht gezwungen, den Stich zu nehmen. Der Spieler, der den Stich gewonnen hat, nimmt beide Karten und legt sie verdeckt vor sich ab. Der Gewinner des Stichs zieht die oberste Karte vom Talon und fügt sie seinen Handkarten hinzu, ohne sie seinem Gegner zu zeigen. Der zweite Spieler macht dann dasselbe, so daß beide Spieler wieder 6 Karten auf der Hand haben. Der Gewinner des Stichs spielt zum nächsten Stich aus, und der zweite Spieler legt wieder eine beliebige Karte dazu.
Jeder Spieler kann die Karten in dem gerade gespielten Stich ansehen, wenn noch nicht zum nächsten Stich ausgespielt wurde. Sobald eine Karte zum nächsten Stich ausgespielt wurde, müssen die Karten des vorigen Stichs verdeckt liegen bleiben. Die Stiche dürfen bis zum Ende dieses Spiels nicht angesehen oder nachgezählt werden.
Der Gewinner des fünften Stiches zieht die letzte verdeckte Karte vom Talon, und der zweite Spieler nimmt dann die offen liegende Trumpfkarte, die darunter lag.
Zweite Phase:
Wenn der Talon aufgebraucht ist, ändern sich die Regeln. Die Spieler müssen jetzt Farbe bedienen und außerdem, wenn es ihnen möglich ist, den Stich nehmen. Das heißt, wenn eine Karte gespielt wird, muß der andere Spieler eine höhere Karte derselben Farbe spielen, wenn es ihm möglich ist. Hat der Spieler keine höhere Karte dieser Farbe, muß er mit einer niedrigeren Karte der ausgespielten Farbe bedienen. Wenn der zweite Spieler keine Karte in der ausgespielten Farbe hat, muß er trumpfen, sofern er einen Trumpf hat. Nur wenn er keine Karte der ausgespielten Farbe und keinen Trumpf hat, kann er eine beliebige Karte abwerfen.
Der Gewinner des Stichs spielt zum nächsten Stich aus.
Meistens werden nicht alle Karten bis zum Schluß gespielt, weil einer der Spieler 66 erreicht und dadurch das Spiel früher beendet, indem er ausmacht, wie es weiter unten beschrieben ist. Wenn keiner der beiden Spieler ausmacht, zählt der letzte Sich 10 Kartenpunkte extra, woraus sich in einem Spiel 130 Kartenpunkte ergeben. Dazu kommen noch die Punkte der Hochzeiten, die gemeldet wurden. In diesem Fall gewinnt der Spieler mit der höheren Punktzahl. Wenn beide Spieler die gleiche Punktzahl erreicht haben, ist das Spiel unentschieden.